Heiliges Reden
und heiliges Schweigen gehören beide zum Tun des Erwachten. |
Im Zen wird still gesessen und geschwiegen, doch während der Meditationsabende gibt es auch die Rezitationen. Zen-Lehrer und Meister unterrichten ihre Schüler: in der Koan-Arbeit und in Vorträgen, so wie seinerzeit der
Buddha Shakyamuni, der seine Erfahrungen auch mit Worten an seine Schüler weiter gegeben hat. Diese "Predigten" sind unsere Quellen
zum Verständnis des Zen.
In Rezensionen zu Büchern über Zen liest man gelegentlich harsche Kritiken. Den Autoren wird vorgeworfen, sie hätten den Sinn des Zen nicht verstanden, weil sie darüber wortreiche Werke verfassten. Zen könne man nur verstehen, indem man es praktiziere, denn Worte seien kein adäquates Mittel, um das Wesen des Zen zu vermitteln. Das ist richtig, und es ist falsch zugleich: beides trifft zu. Worte und Erfahrung ergänzen sich. In bestimmten Phasen des Zen-Weges sind Worte vonnöten oder hilfreich, in anderen nicht (mehr).
Ein und derselbe Mond
spiegelt sich in allen Wassern.
Alle Monde im Wasser
Sind Eins in dem einen einzigen Mond.
Das Auge sieht ihn,
doch keine Hand kann ihn fassen
Den Mond im Wasser:
Das ist meiner Schule Geheimnis.
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