Freitag, 21. Juni 2013

Das Internet ist Neuland?

Die Debatte um den Satz der Kanzlerin hat die Netzwelt aufgescheucht. Dennoch trifft ihre Aussage für viele Menschen zu. Regelmäßig warnt mich meine Mutter (75) vor dem bösen Internetz, während die Schwiegereltern (etwa im gleichen Alter) freudig über Skype und Mail mit uns kommunizieren. Dass wir von Firmen und Geheimdiensten ausgespäht werden (können), dass es Internetkriminalität gibt, und dass man mit missliebigen Äußerungen einen Shitstorm auslösen kann, wissen alle, die im WWW aktiv sind. Wirklich überrascht haben uns die Enthüllungen deshalb nicht, das heißt aber noch lange nicht, dass wir damit einverstanden wären. Privatsphäre sollte ein Grundrecht sein - im digitalen Leben genauso wie im analogen.

Die Dokumentation Der Preis der Freiheit, die am 10.6.13 auf 3sat ausgestrahlt wurde, finden wir in diesem Zusammenhang sehr sehenswert.


Bei allen Gefahren, die es mit sich bringt: Wir leben längst im Internetzeitalter.
Die etablierten Medien - TV, Zeitungen, Magazine - galten lange Zeit als die Informationsquelle Nr. 1. Nicht erst seit dem Frühlingserwachen im Nahen Osten machen die digitalen Medien den alten Informationsquellen Konkurrenz. Kritische Stimmen mahnen zur Vernunft, schließlich kann heutzutage jeder Scharlatan seinen Quatsch in die große Weite Welt hinaus posaunen und seine Meinung als Wahrheit verkaufen. Völlig richtig. Aber bei den Print- und Flimmerkanälen dieser Welt ist es ja auch nicht anders. Können wir überprüfen, ob das, was uns im Fernsehen gezeigt wird, wirklich wahr ist? Schwierig!

Deshalb plädieren wir für die Informationsvielfalt und vertrauen auf den gesunden Menschenverstand. Es ist wichtig und es wird immer wichtiger, dass wir als Nutzer von Medien jedweder Art ein Gespür dafür entwickeln, was sich stimmig anfühlt und was nicht. Je facettenreicher der Blick auf diese unsere Welt wird, desto verwirrender mag das erscheinen. Wir müssen nicht alles auf Anhieb verstehen, gut finden und sofort in die Gut/Böse Schubladen einsortieren. Reservieren wir doch lieber eine große Kiste mit der Aufschrift Aha!? und lassen wir die Informations-Puzzleteile dort ruhen. Irgendwann ergibt sich dann von ganz allein ein größeres Bild.

Für heute empfehlen wir die arte mediathek und als Gegenentwurf den Internetkanal nuoviso.tv - für Mutige und Querdenker.

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AHA - wieder was gelernt?
 

Aha entfaltet seine besondere Wirkung, wenn man jemandem zuhört und noch mehr Informationen möchte, oder wenn etwas nicht so ist, wie wir es gerne hätten, oder gar wenn etwas richtig schief geht und uns Worte wie "Mist" oder "Sch..." auf der Zunge liegen.
Wenn wir in solchen Situationen das Wörtchen aha verwenden, spüren wir innerlich einen Unterschied: Wir fühlen uns höchstwahrscheinlich nicht so unwohl, denn das aha gibt eine Lernchance, eine Wiederholungsmöglichkeit. Sie verurteilen sich damit nicht selbst, sondern stellen zunächst einfach nur fest, was war.
Wenn Sie demnächst mal wieder fluchen wollen, oder Sätze wie "das kann ich nicht", "das ist schwer", "ich habe keine Lust", dann ersetzen Sie auch diese durch aha. Wenn Sie den kleinen Zauberwörtern Raum geben, werden Sie selbst in Ihrem Leben zum Magier...


Der AHA-Tipp stammt aus dem Buch von Christian Maier:
Spielraum für Wesentliches


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Montag, 10. Juni 2013

Wolkenfänger

Die Geschichte deines Lebens
ist so wie der Weg der Wolken.
Der weite Himmel ist die Leere.
Da gibt es nichts festzuhalten -
wirklich nichts.

Kodo Sawaki