Dienstag, 29. Januar 2013

Bambule

Bambule ist ein Begriff aus der deutschen Gaunersprache, der das Trommeln mit allen möglichen Gegenständen innerhalb und außerhalb von Gefängniszellen als eine von Gefangenen praktizierte Form des Protestes bezeichnet.

Seit einiger Zeit gibt es auf ZDF neo ein Magazin mit diesem Titel. Sarah Kuttner führt auf angenehm frische Weise durch die Sendung und interviewt Gäste, ihre charmante Kollegin Johanna-Maria ist meist für Gespräche mit Politikern zuständig.


Die digitalen Kanäle von ARD und ZDF wenden sich an ein jüngeres Publikum, aber auch die Junggebliebenen der Generation Ü40 könnten den 30minütigen Beiträgen etwas abgewinnen.  Witzig, frisch aber auch tiefgründig befasst sich Bambule mit wichtigen Themen wie
  • Alles über Sex
  • Krise
  • Das Leben nach dem Tod
  • Mensch und Tier
  • Sind wir asoziale Egomanen, oder
  • Ist Dagegensein aus der Mode?
Sendeplatz: zdf neo, donnerstags um 23.00 Uhr

Wer nicht so lange wach bleiben mag, oder aus Protest gar keinen Fernseher hat, kann sich die Sendungen in der ZDF-Mediathek oder im Youtube-Kanal des ZDF anschauen. Da jetzt sowieso jeder Haushalt einen Rundfunkbeitrag entrichten muss, ist es nur fair, das Onlineangebot nach günstigen Angeboten zu durchstöbern.

Wir sind begeistert und empfehlen zum Einstieg die Sendung von letzter Woche.
Darin geht es um den Widerstand, um die Generation "Man müsste mal..." und um die Frage, wie wir mit Fehlern umgehen.

Zu Bambule (ZDF-Mediathek)

Montag, 14. Januar 2013

Mitgefühl


Freitag, 11. Januar 2013

Ein Leserbrief


Samstag, 5. Januar 2013

Neustart

Willkommen im Neuen Jahr!

Die Welt dreht sich noch und wir uns mit ihr. Der für den 21.12.12 vorhergesagte Weltuntergang ist erfreulicherweise ausgeblieben. Der Maya-Kalender ist genauso zu Ende gegangen, wie der uns geläufige gregorianische: Nach dem 31.12. geht es mit 01.01. einfach wieder von vorne los, und wir kehren zurück zum gewohnten Alltagsgeschäft.

Die regelmässigen Weltuntergangsprophezeiungen, medial breitgetreten, haben auch eine positive Seite: Sie konfrontieren uns mit Überlegungen, denen wir im schnöden Alltag allzu gerne ausweichen. Was wäre denn, wenn es heute, morgen, übermorgen mit uns oder dem Planeten wirklich zu Ende wäre? Was würden wir tun - als Kollektiv Menschheit, als Gruppe, Familie oder als Einzelperson? Man kann die Beschäftigung mit so elementaren Fragen Wissenschaftlern, Philosophen oder der Religion überlassen. Deren Antworten sind allerdings genauso spekulativ wie unsere eigenen. Wir wissen es einfach nicht. Ist es also sinnlos oder sinnvoll, sich überhaupt damit zu beschäftigen? Diese Entscheidung mag jeder für sich selbst treffen. Eine Tatsache, an der wir nicht so schnell vorbei kommen, ist die Erkenntnis, dass unser Leben irgendwann zu Ende geht. Womit wollen wir die Zeit, die uns zur Verfügung steht, verbringen?

Der Jahreswechsel oder andere Jahrestage sind Momente, in denen wir eine kleine Verschnaufpause einlegen (können). Mal einen Gang zurück schalten, zur Ruhe kommen. Wenn das Getöse des Alltags in den Hintergrund tritt, können wir Gedanken und Gefühlen folgen, die sonst nur wenig Raum bekommen. Je nach Veranlagung blicken wir in diesen Phasen zurück auf das, was wir im vergangenen Jahr gemacht und gedacht haben. Wir können uns fragen, ob alles gepasst hat, oder ob es vielleicht Dinge gab, die anders hätten laufen sollen. Nicht umsonst machen Firmen am (Geschäfts)Jahresende eine Bilanz.
  • Wie sieht deine Jahresbilanz für 2012 aus?
  • Was war super, wovon möchtest du mehr?
  • Was ist nicht so gut gelaufen? 
  • Was könntest du ändern, damit das 2013/2014 nicht mehr passiert?
  • Was ist wirklich wichtig?
Natürlich ist der Jahreswechsel immer eine Zeit der guten Vorsätze. Hand aufs Herz: Daran glaubt mittlerweile keiner mehr. Das Scheitern dieser hehren Vorsätze hat jeder von uns schon mehrfach erlebt, darum macht es auch wenig Sinn, sich in der Silvesternacht vorzunehmen, dass man mit dem Rauchen aufhört, Vegetarier wird oder x Kilo abnimmt. Ein Vorsatz bleibt eine reine Hirngeburt, ein flüchtiger Gedanke, der genauso schnell verschwindet, wie eine vage Idee. Etwas anderes ist es, wenn man sich ein Ziel setzt, und einen konkreten Plan macht, wie man es zu erreichen gedenkt. Der Unterschied zwischen dem Vorsatz und dem Plan besteht darin, dass der Plan viel mehr Details enthält. Je konkreter man sich diese Details vorstellen kann, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich der Erfolg einstellt. Ein konkretes Ziel erreicht man am besten, wenn man es in allen Zellen des Körpers verankert. Wer zum Vegetarier werden möchte, und bereits eine stattliche Anzahl von leckeren Rezepten kennt, wem schon beim Gedanken an den Geschmack von fantastischen Gemüsegerichten das Wasser im Mund zusammenläuft, hat bessere Ausgangschancen, als jemand, der lediglich den Verzicht auf Currywurst visualisiert. 

Du kennst sicher die Geschichte mit dem rosaroten Elefanten: Denkst du an die Currywurst, wirst du unweigerlich Appetit darauf bekommen. Denk also an die lustvollen Alternativen, die du erleben wirst, und schwelge in den Gefühlen, die sich dabei einstellen. Unser Körper kann nicht zwischen Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit unterscheiden. Eine intensive Vorstellung wird für den Körper und das Gehirn zu Wirklichkeit. Die so genannte neuronale Plastizität des Gehirns wird intensiv erforscht, z.T. mit erstaunlichen Ergebnissen: Sogar für Patienten, die an Zwangsstörungen, posttraumatischen Stresserscheinungen und Schizophrenie leiden gibt es inzwischen Hoffnung auf Heilung.

Mehr dazu in der absolut sehenswerten Dokumentation "Neustart im Kopf" (arte Mediathek)

Mit dem Wissen um die Veränderbarkeit unseres Gehirns wird klar, dass wir tatsächlich - auf neuronaler Ebene - die Schöpfer unserer eigenen Wirklichkeit sind, und diese Fähigkeit bewusst kultivieren können. Darum sind die Gedanken, Fragen und Gefühle, mit denen wir uns jeden Tag beschäftigen, ausschlaggebend für das, was wir langfristig als Realität erfahren. 

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Wem das alles zu ernst ist, der gönne sich eine kleine Lektion in Sachen Lebenskunst von Sebastian Pufpaff: Ab etwa Min. 33:30 oder 35:00 erklärt der Humorist, wie man Wirklichkeit gestaltet  - viel Vergnügen!