Dienstag, 18. Dezember 2012

Gedanken beim Einschlafen

„Hey, Hirn."

"Ja?"


"Ich sollte schlafen."

"Und?"


"Na mach mal… und erzähl was."

"Weißt du noch, wie du zu deiner Lehrerin in der 2. Klasse mal Mama gesagt hast?"


"FICK DICH! Das ist über 25 Jahre her?!"

"Trotzdem… peinlich, nicht?"

"Ja, extrem! Bist ´ne große Hilfe, danke!"

"Keine Ursache! - Steuererklärung!"


"Was?"

"Steuererklärung."


"Was ist damit?"

"Noch nicht eingereicht."


"Ja, vielen Dank! Ich weiss!"

"Könnte Probleme geben."


"Gehts noch? Ich frag dich, ob ich schlafen kann und du bringst so ´ne Scheiße??"

"Sorry! Hey, übrigens… dich sticht´s in der Herzregion."


"Ja, ein wenig. Irgendwas halt. Gibt´s manchmal. Warum?"

"Aidskrebs!"


"GEHTS NOCH?!"

"Google mal."


"Stirb!!!!!"

"Haha okay. Du hast morgen übrigens wichtige Termine. Und es ist schon drei Uhr früh!"


"JA, ARSCHLOCH! ICH WEISS!"

"Sorry, ich tu hier nur meine Arbeit! Was machst du eigentlich mit deinem Leben?"


"Weiss nicht… leben?"

"Ja, eben. Bist du zufrieden… so im Großen und Ganzen?"


"Hey Hirn, was ist dein Problem?"

"Nix... man darf ja wohl mal fragen. Hey, die Heizung ist mega laut, nicht? Sie macht so: WUUUUUUUUUUUUUUUUH"

"Ich höre es selber, danke!"

""Und die Küchenuhr..... Tick.... Tack..... Motherfucking Tick..... Motherfucking Tack.....

"FRESSE, du elendes Oberarschloch!"

"Haha! Hirn sein ist sooooo geil! Nein, Spass bei Seite! Jetzt hast du es dir langsam verdient! Echt, das hast du! Jetzt fühlst du dich so richtig schön warm und wohlig… gell?!"


"Danke, wurde auch langsam Zeit."

"Wäre echt doof, wenn du jetzt noch auf Toilette müsstest - was?"
 

Quelle: leider unbekannt; vermutlich kann hier jeder noch ein paar weitere Dialogpunkte beisteuern ;-)  Nun denn: Gute Nacht!

Montag, 17. Dezember 2012

Die Kunst des Verzeihens

"Yofi ist ein mürrischer Nashornbulle. Er verdirbt sich die Freude am Leben, indem er immer zornig ist: mal auf den Mond, mal auf die Sonne, mal aufs Wetter. Am meisten aber auf ein Rhinozeros, mit dem er früher eng befreundet war. 
Eines Tages erscheint Yofis Großvater. Er belebt in ihm einen fast vergessenen Lebenstraum: eine Wanderung ans Meer. Die beiden Kolosse brechen auf. Während sie gemeinsam durch Afrika ziehen, erzählt der Großvater seinem Enkel, was er über das Leben weiß..."



So lautet der Klappentext des Buches Yofi oder Die Kunst des Verzeihens, das uns im November erreichte. Wer den "Kleinen Prinzen" oder "Die Möwe Jonathan" verschlungen hat, wird diese Geschichte mögen: In der Fabel vom schlechtgelaunten Nashorn geht es um tief menschliche Denk- und Verhaltensweisen.  Die Reise ans Meer, auf der die Protagonisten unter anderem quakenden Kröten, Löwen, Elefanten und einer Riesenschildkröte begegnen, versinnbildlicht eine innere Reise. Die Gedankenwelt des mürrischen Yofi erhält durch die Gespräche mit dem lebenserfahrenen Großvater Meru neue Impulse. Aber so viel geballte Weisheit ist nicht immer leicht zu ertragen. Eine Stelle, die uns besonders gut gefallen hat, findet sich dann auch in der Mitte des Buches, als der Großvater den Jungen fragt:
"Wo laufen wir heute entlang?"
"Ich muss mit dir reden", antwortete Yofi.
"Am besten unterwegs."
"Nein! Bevor ich weitergehe."
Der Alte horchte auf.
"Das hört sich dringend an."
Yofi atmete tief ein. Obwohl er seine Worte in der Nacht unzählige Male durchdacht und zurechtgelegt hatte, fiel es ihm jetzt schwer, sie auszusprechen.
"Es ist..., wenn du etwas erklärst...", begann er zögernd.
Meru lauschte interessiert.
"...ich fühle mich belehrt... Das gefällt mir nicht."

Die Reaktion des Großvaters auf diese Konfrontation ist eine der vielen spannenden Mini-Episoden, die dieses Büchlein so wertvoll machen. Quasi im Vorbeigehen entlarvt der Autor Oliver Bantle z.B. auch die Manipulation durch die Medien, indem er einen parasitenfressenden Kuhreiher als Nachrichtenübermittler auftreten lässt, der die Tiere an der Wasserstelle durch geschickt platzierte Schlagzeilen gegeneinander ausspielt. Daneben treten auch ein Wassertropfen und gierige Traumschlürfer auf den Plan, die allesamt dazu beitragen, dass Yofi die Welt aus vielen Blickwinkeln zu sehen bekommt.

Yofi ist eine schön zu lesende Geschichte, bei genauerem Hinsehen entpuppt sie sich als gehaltvolle Pralinenschachtel: Ein Buch, das man zwischendurch immer wieder aus dem Regal nehmen und irgendwo aufschlagen kann, um sich ein kleines Häppchen Lebenskunst zu verabreichen.

Erschienen ist die Geschichte zum ersten Mal im Jahr 2007, sie wurde in vier Sprachen übersetzt, und fast 10.000 mal verkauft. Trotzdem stellte der Erstverlag den Vertrieb des Buches nach nur zwei Auflagen ein - typisch, könnte man da anmerken.
Der Autor Oliver Bantle gründete daraufhin den Tigerbaum-Verlag und brachte seine Geschichte selbst wieder auf den Markt. Gut so! Das solide Hardcover und die angenehm festen Seiten sind ein haptischer Genuss für Bücherfreunde, und auch wenn der Begriff "Geschenkbuch" in diesem Zusammenhang etwas banal erscheinen mag: "Yofi" eignet sich hervorragend als Gabe für Menschen, die gerne Weisheitsgeschichten lesen.

Wir bedanken uns für das Rezensionsexemplar und verlosen es an eine/n unserer LeserInnen. Wer das Buch haben möchte, schicke bis zum 31.12.2012 eine Nachricht mit dem Betreff "Yofi" an


Um das Buch zu gewinnen, beantworte bitte folgende Frage: 
Wie würdest du reagieren, wenn jemand zu dir sagt:
"Ich fühle mich belehrt - das gefällt mir nicht?"

Die Verlosung findet in der ersten Januarwoche statt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir melden uns beim Gewinner und fragen ihn/sie nach der Postanschrift.

Wer das Buch kurzfristig als Weihnachtsgeschenk unter den Tannenbaum legen möchte, kann es direkt beim Tigerbaum-Verlag oder via Amazon bestellen. Es gibt auch eine Hörbuch-Version (Hörprobe hier) und eine e-Book-Ausgabe in deutscher und englischer Sprache (Kindle).

Montag, 3. Dezember 2012

Gott hat hohe Nebenkosten

Da war ich doch baff erstaunt: Ich wusste bisher nicht, dass Konfessionslose mit ihren Steuergeldern Caritas & Co. mitfinanzieren! Das allein wäre ja nicht schlimm, aber die Dokumentation der ARD war ein echter Augenöffner.



Bernadette K. wurde als Leiterin eines katholischen Kindergartens entlassen, weil sie sich von ihrem Mann trennte und zu einem neuen Partner zog. Ehebruch. Ein Verstoß gegen die Loyalität zur ihrem Arbeitgeber, hatte die Kirche entschieden und ihr gekündigt. Wie Bernadette K. arbeiten weit über eine Million Menschen in sozialen Einrichtungen für die Kirchen - in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht. 

Mediathek der ARD