Dienstag, 17. März 2015

Narrenweisheit

Foto: Niki S.















In vielen Zitaten sind Narren eher Dummköpfe, die von nichts eine Ahnung haben. Heutzutage denken wir bei diesem Begriff vor allem an den Karneval. Das moderne närrische Treiben ist nicht jedermanns Sache, schaut man aber zurück in die Geschichte, dann hat der Narr im ausgehenden 14. und 15. Jahrhundert eine sehr interessante Bedeutung. Es gab Hofnarren, die als Spaßmacher und Zeitvertreiber agierten, doch die sogenannten "allgemeinen Narren" bekamen eine religiöse und philosophische Funktion. Sie waren ernste Figuren, die ihre Herren ständig daran erinnern sollten, dass auch sie der Sünde verfallen können. Ihre Gegenwart war eine ständige Erinnerung an die Vergänglichkeit des menschliches Daseins.

Im Mittelalter unterschied man zwei Arten von Narren, die natürlichen und die künstlichen Narren. Als natürliche Narren galten Geisteskranke, geistig Behinderte und Missgestaltete. Die künstlichen Narren waren Menschen, die sich dumm oder tölpelhaft stellten, absichtlich Scherze trieben. Diese Menschen mussten ein gewisses Maß Intelligenz besitzen, um glaubwürdig in die Rolle des Narren schlüpfen zu können. 
Der Narr entstand als eine Figur, die keinen festen Platz in der ständischen Ordnung und somit in der Gesellschaft hat, die sich keinerlei Normen verpflichtet fühlt und in ihrer menschlichen Gegebenheit aus dem System fällt.
(Quelle: wikipedia.de)

Eine weitere Dimension des Narren wird im Tarot beschrieben. Die nullte Karte geht allen anderen Symbolfiguren voraus. Sie steht für Neugier, für das Kind in uns, für Naivität und Unbekümmertheit. Der Narr muss seine Erfahrungen im Leben erst noch machen. Er steht am Beginn einer Phantastischen Reise. (...) Der Narr und auch wir selbst müssen erst noch reifen. Aber um zu wachsen und zu gedeihen müssen wir unsere gewohnte Komfortzone verlassen und bereit sein, uns auf neue Erfahrungen einzulassen.
Am Ende der Reise besitzen wir das Geheimnis der Bedeutung der Welt – die Auflösung der Dualität und das Wissen um die karmischen Gesetze von Ursache und Wirkung. Der Narr ist der Beginn einer phantastischen Reise des Bewusstseins in eine tiefere dahinterliegende Ebene des Seins.

(Quelle: astrolymp.de)

Der Narr hält sich für weise,
aber der Weise weiß, 

dass er ein Narr ist.

William Shakespeare

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